04.02.2025
OptoNet-Treffen bei GRINTECH

Aktuelle Herausforderungen im Exportgeschäft: Einblicke aus dem „Arbeitskreis Internationaler Vertrieb“ des OptoNet e.V.
Austausch und Erkenntnisse für den Exportmarkt USA
Am Dienstag, den 4. Februar 2025, war GRINTECH Gastgeber für den OptoNet-Arbeitskreis „Arbeitskreis Internationaler Vertrieb und Kooperationen“. Rund 20 OptoNet-Mitglieder tauschten sich offen und vertrauensvoll zu aktuellen Herausforderungen und Chancen im Exportgeschäft aus – insbesondere im US-amerikanischen Markt. In einer Zeit, in der die politische und rechtliche Lage in den USA kaum eindeutige Handlungsempfehlungen zulässt, waren die Teilnehmer auf der Suche nach produktivem Input aus der eigenen Branche.
Nach einem Impulsvortrag von Torsten Fuchs, Länderexperte bei Germany Trade and Invest zum Thema „Trump 2.0 – Wirtschaftspolitische Perspektiven nach dem Regierungswechsel“ erörten die teilnehmenden Unternehmen gemeinsam, wie sich die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen auf die Optik- und Photonikunternehmen in Jena und Thüringen auswirken. Dieser Dialog half den Mitgliedern, sich besser auf die Unsicherheiten und Herausforderungen vorzubereiten, die die exportorientierten Hightech-Unternehmen derzeit beschäftigen.
USA: Gefahr durch Zölle und Chancen durch Dependancen
Zentrales Thema war das potenzielle Risiko von Zöllen für den Export in die USA. Die Exportquote der Thüringer Optikbranche liegt bei über 70 Prozent. Durch Zölle würde die Warenausfuhr daher in erheblichem Maße beeinträchtigt werden.
Laut einigen Teilnehmenden könnte zwar ein günstiges Klima für den Aufbau von Dependancen in den USA – auch verbunden mit etwas Produktion – entstehen. Der reine Export würde durch Zölle allerdings erheblich belastet. Diese Bedenken teilen auch wir als GRINTECH-Team. Besonders problematisch sehen wir – und auch viele weitere OptoNet-Mitglieder – außerdem die geplanten oder bereits vollzogenen Kürzungen im US-Forschungsbereich. Für GRINTECH ist dieser Sektor ein wichtiger Absatzmarkt. Darüber hinaus kooperieren wir seit vielen Jahren eng mit wichtigen US-Partnern aus Hochschulen und Wissenschaft.

Der Wert des Dialogs und der Vernetzung
Wie immer bei den Treffen des OptoNet stand der wertvolle Austausch zwischen den Teilnehmenden und der offene gemeinsame Dialog innerhalb der Branche im Mittelpunkt.
Alle Akteurinnen und Akteure konnten wichtige Impulse für die aktuellen Herausforderungen im internationalen Vertrieb mitnehmen. Für uns bei GRINTECH war das Treffen im Arbeitskreis eine wertvolle Gelegenheit, von den Erfahrungen der anderen Mitglieder zu profitieren und neue Perspektiven für das Auslandsgeschäft zu gewinnen. Der gemeinsame Austausch förderte so nicht nur den Wissenszuwachs, sondern auch die Zusammenarbeit innerhalb des Netzwerks.
Außerdem wurde deutlich, dass die Märkte, in denen die teilnehmenden Unternehmen tätig sind, sehr unterschiedlich sind. Pauschale Handlungsempfehlungen ließen sich daher nicht „auf die Schnelle“ ableiten – es kommt auf die individuelle Situation des jeweilen Unternehmens und die konkreten Rahmenbedingungen an.
Optimismus trotz Unsicherheit
Die Stimmung nach dem Treffen war gemischt. Es war eindeutig, dass es keine einfachen Lösungen gibt und dass die Mitglieder des Arbeitskreises mit einer gewissen Sorge bzw. Unsicherheit aus dem Austausch herausgingen. Doch es gab auch eine wichtige Erkenntnis: Geschäftsbeziehungen basieren letztlich auf Vertrauen und langjährigen Partnerschaften, und deutsche Photonik-Technologien werden auf dem internationalen Markt weiterhin nachgefragt.
„Sind wir gelassen aus dem Treffen gegangen? Nein. Aber wir haben auch verstanden, dass zukunftsgerichtete Technologien und starke Netzwerke die entscheidenden Erfolgsfaktoren bleiben“, schätzte GRINTECH-Geschäftsführerin Anke Kräplin nach dem Austausch ein. Trotz der Unsicherheiten war der allgemeine Tenor, dass die Innovationskraft und die hohe Qualität der deutschen Photoniktechnologien auch in Zukunft als Wettbewerbsvorteil gelten werden.
Fazit: Vorbereitung auf Veränderungen in den USA
Die wirtschaftliche Weltlage und die aktuellen politischen Verhältnisse in den USA bleiben ein Thema, das für Unternehmen in Jena sowie ganz Deutschland bzw. Europa essentiell ist. Der Arbeitskreis machte deutlich, wie wichtig es ist, sich frühzeitig auf mögliche Veränderungen vorzubereiten und flexibel zu bleiben. Der Dialog innerhalb der Branche und das gemeinsame Lernen aus den Erfahrungen der anderen wird auch in den kommenden Monaten und Jahren eine entscheidende Rolle spielen. Und: Starke Netzwerke, innovative Technologien und die Bereitschaft zur Anpassung bleiben die Schlüssel zum Erfolg in der globalen Wirtschaft – besonders in der exportstarken Photonik-Industrie.